Herzlich willkommen in der blau-gelben Welt!

Wer kennt sie nicht, die blauen und gelben Schaumstoffgassen, welche mittlerweile in fast allen Ställen beim Platz oder in der Halle liegen. Sie bieten eine grosse Möglichkeit, das Pferd und den Reiter gesunderhaltend, nachhaltig und mit grossem Fun-Faktor zu trainieren. Dies geritten oder an der Longe. Equikinetic®, Dual-Aktivierung®, geritten oder longiert, Longe-Walking®, Equi-Classic-Work®, Equi-Place® oder das Dualini®-Programm für die Kids, die blau-gelbe Welt ist riesig! Hier gehe ich auf die Dual-Aktivierung®, geritten und longiert, ein.

Wer hat's erfunden?
Michael Geitner und Alexandra Schmid aus Bayern (nicht die Schweizer:-).


Warum blau und gelb?
Pferde sind Dichromaten, d.h. sie haben nur zwei Zapfenreihen auf Ihrer Netzhaut.  Sie sehen vor allem Blau-, Gelb- und Graustufen. Blau und gelb sind also Signalfarben für die Pferde, so wie für uns rot. Wir Menschen sind sog. Trichromaten, d.h. wir haben drei Zapfenreihen auf unserer Netzhaut und somit ein viel breiteres Farbspektrum als die Pferde. Dr. Josef Carell hat dies wissenschaftlich bestätigt.

Dualaktivierung® - Reiten oder Longieren der klassischen Hufschlagfiguren mit Hilfe von blau-gelben Gassen
• Die Dualaktivierung® ist ein Intervalltraining mit Lern- und Erholungsphasen (Pausen). Es gibt die gerittene und die longierte Dualaktivierung®
• Die Dualaktivierung ist Reitweisen übergreifend und unabhängig vom Alter und Ausbildungsstand des Pferdes und des Reiters. Sie richtet sich nach der Skala der Ausbildung (Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten, Versammlung)
• Durch das Sichtbarmachen der Hufschlagfiguren mit den blauen und gelben Schaumstoffgassen/Pylonen haben Mensch und Pferd einen Plan
• Es werden abwechselnd lösende, versammelnde und koordinierende Figuren longiert und geritten
• Die Gehirnaktivität der Pferde wird in der Dualaktivierung durch die blau-gelben Farbreize signifikant erhöht
• Dualaktivierung® ist für Pferde physisch und mental sehr anstrengend
• In der Dualaktivierung® verzichten wir auf jegliche Art von Hilfszügeln und Ausbindern. Longiert wird an einem gutsitzenden Kappzaum. Beim Reiten verzichten wir auf Sperrriemen
• Bei der gerittenen wie auch bei der longierten Dualaktivierung werden dem Pferd beim Durchlaufen und Ueberqueren der Gassen die Zügel respektive die Longe «hingegeben». Das Pferd ist für seine Balance und Koordination selbst verantwortlich. Es soll selbständig lernen, die Balance zu finden und seine Beine zu koordinieren
• Die Gassen begrenzen dabei das Pferd bzw. sorgen dafür, dass es sein Gleichgewicht selbständig schulen muss, da mit den Gassen ein Rahmen vorgegeben ist. Die Gassen geben dem Pferd Anlehnung. Es lernt mit Hilfe der Gassen in Selbsthaltung zu gehen und sich selbst zu tragen.
• Anfangs wird das Pferd vielleicht noch sehr steif in die Volten und Wendungen gehen. Die Parcours mit den gelegten Gassen helfen dem Pferd, Stellung und Biegung zu erarbeiten. Damit das Pferd perfekt gestellt und gebogen durch die Volten des Parcours gehen kann, muss es den Parcours immer wieder absolvieren. Die Bewegungsmuster müssen vom Pferd erlernt werden. Das braucht Zeit. Diese sollten wir dem Pferd geben und nicht von Anfang an von der perfekten Haltung ausgehen. Erst einmal muss sich das Pferd vom Menschen durch die Gassen leiten lassen und auch der Mensch muss zuerst lernen, das Pferd durch den Parcours zu lenken. Step by step – Uebung macht den Meister.


Die Dualaktivierung® verbessert

  • das Hin- und Herschalten der beiden Gehirnhälften
  • besserer Informationsaustausch zwischen den beiden Hirnhälften
  • bessere Verarbeitung von Bildern, Reizen
  • besseres lernen
  • das Körperbewusstsein
  • Balance
  • Koordination
  • die Gesundheit
  • Geraderichtung
  • Muskelaufbau
  • die Konzentration

Die Pferde werden ausgeglichener, gelassener, lernfähiger und rittiger. Die longierte Dualaktivierung verbessert durch die Positionsarbeit auch die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Pferd.


Das Zeitsystem
• Bei der Dualaktivierung® setzt sich das Intervalltraining aus maximal 6 Einheiten mit jeweils 3 Minuten Arbeitsphase und 1 Minute Pause zusammen
• Mit diesem Zeitsystem geben wir dem Pferd ein Versprechen: nach spätestens 6 Einheiten ist Schluss
• Das Pferd sollte gut beobachtet werden. Trotz des Zeitsystems sind viele Pferde anfangs noch schnell überfordert. Manchmal ist es nötig, das Training bereits nach drei oder vier Einheiten zu beenden. Weniger ist oft mehr:-)


Intervall-Training
Intervall-Training bedeutet einen systematischen Wechsel zwischen Belastung- und Erholungsphasen. Dabei erholt sich die Muskulatur in der Erholungsphase nicht vollständig und es wird ein optimaler Trainingsanreiz für die Muskulatur geschaffen. Die Pausen zwischen den Arbeitsphasen sind dazu da, um kurzfristig den Energiebedarf wieder aufzufüllen und nicht in ein zu starkes Sauerstoffdefizit zu kommen und Gelerntes abzuspeichern.

Die Pausen

  • Um die Zeit abzumessen, verwenden wir einen Timer (GymBoss/App z.b. Intervall Timer). Dieser piepst vor und nach jeder Einheit. Dieser Signalton wird zu einem Reiz, der dem Pferd signalisiert, wann Pause ist. Pause bedeutet für das Pferd eine Belohnung. Beim Ertönen des Signals, das die Pause einläutet, setzt das Gehirn das Glückshormon Dopamin aus
  • In den Pausen speichern die Pferde das Gelernte ab
  • In der Pause kann sich das Pferd erholen und den Puls herunterfahren
  • Dabei bleibt es aufmerksam und hört dem Menschen weiterhin zu. Die Aussicht auf Belohnung motiviert das Pferd auch in der nächsten Einheit eifrig mitzumachen
  • Die Pausen werden ausserhalb der Gassen verbracht, denn die Pferde verbinden die blau-gelben Gassen mit Arbeit
  • im Schritt gehen
  • Stehen
  • im Equiplace®
  • Das Pferd wird in den Pausen gelobt
  • Pausen schützen auch vor Ueberforderung

 


Die Gangarten
Schritt und Trab. Die ersten beiden Einheiten werden im Schritt ausgeführt. Kein Galopp. Vielen Pferden fehlen die körperlichen und geistigen Voraussetzungen für den Galopp. Schon die alten Meister der klassischen Reiterei wussten, dass ein ordentlich gerittener Trab die beste Schulung für den Galopp ist. Da setzt die Dualaktivierung® an, an einer soliden Basisausbildung der Pferde.


Die Ausrüstung

• Timer (GymBoss) oder App, blaue und gelbe Schaumstoffgassen und/oder blaue und gelbe Pylonen

  • nie Holzstangen verwenden. Verletzungsgefahr!



Möchtest Du mehr über die blau-gelbe Welt erfahren oder das Training sogar ausprobieren? Dann freue ich mich sehr von Ihnen zu hören. 

Selbstverständlich mach ich Dir auch einen individuellen Trainingsplan für Dich und Dein Pferd. 

Eliane Bosshard, 076 328 81 35 oder Kontaktformular